The Ant of Assembly

video lecture performance im Rahmen von "Gesellschaftsspiele/ The Art of Assembly XV" Hosted by Florian Malzacher

Die Frage, wer oder was repräsentiert werden soll, zieht weitere Kreise als die meisten Versammlungen mit ihrem Fokus auf den Menschen. In seiner fundamentalen Kritik der Moderne hat der Wissenschaftssoziologe Bruno Latour bereits 1989 ein „Parlament der Dinge“ skizziert, in dem Menschen, Tiere, Pflanzen und Objekte gemeinsam bestimmen, wie sie überhaupt entscheiden könnten und wie sie zusammenleben wollen. Dreißig Jahre später resümiert Latour: „Es geht nicht mehr darum, Nicht-Menschen Rechte zuzugestehen, sondern zu akzeptieren, von ihnen abhängig zu sein.“ Doch was heißt das eigentlich? Wie kann eine nicht-menschliche Repräsentation aussehen, was wäre eine nicht-anthropozentrische Versammlung? In der 15. Ausgabe von The Art of Assembly preist die Theatergruppe andcompany&Co. die Intelligenz der Insekten und überlegt, sich in ANTCOMPANY umzubenennen, während die Philosophin Eva von Redecker eine „Revolution for Life“ vorschlägt, um dem Gefängnis des Kapitalismus zu entkommen und neue Formen der Solidarität zu finden: Fürsorge statt Herrschaft, Regeneration statt Verwertung, Teilhabe statt Ausbeutung.