10.02.2021

Panel: Brecht und die Tradition des antifaschistischen Theaters

Mit Hermann Haarmann, Rebecca Ajnwojner, Alexander Karschnia und Nikolaus Müller-Schöll
Moderation Natassa Siouzouli Video-Impulse von Bini Adamczak, Tom David Uhlig und Claudia v. Gélieu

Von 1936-1941 versuchten deutsche Emigrant*innen in der Sowjetunion, allen voran Erwin Piscator, den antifaschistischen Kampf mit den Mitteln des Theaters fortzuführen. In der Stadt Engels planten sie „ein großes Experimentaltheater zu machen, in dem wir unsere theatralischen Untersuchungen wieder aufnehmen und weiterführen können“ (Brecht). Es ging darum, die Entwicklung eines politischen Theaters fortzusetzen, die durch den Nationalsozialismus unterbrochen wurde. Der Kulturtheoretiker und renommierte Exilforscher Hermann Haarmann gibt einen Einblick in dieses heute fast vergessene Kapitel des antifaschistischen Theaters. Darauf aufbauend diskutiert er mit der Dramaturgin Rebecca Ajnwojner, dem Theatermacher Alexander Karschnia und dem Theaterwissenschaftler Nikolaus Müller-Schöll über die Tradition des antifaschistischen Theaters und Brechts Antifaschismus.

 

weitere Informationen

10.06.2020

3 Jahre DIE VIELEN - Was tun?!

17.6.2020 21 Uhr
HAU-Youtube-Kanal

Vor drei Jahren gründeten sich DIE VIELEN. Mit goldglänzenden Fahnen zogen hunderte Aktive der Freien Szene der Künste durch die Straßen Berlins, um gegen einen rechtsextremen Aufmarsch zu demonstrieren: “UNITE&SHINE!”-Happenings gegen den Hass sowie Aktionen und Diskussionen innerhalb der Kulturlandschaft führten 2018 zu 35 regionalen Erklärungen der VIELEN. Fast alle Theater und Kultureinrichtungen der Stadt unterzeichneten die “Berliner Erklärung der VIELEN”. Mittlerweile bilden mehr als 4000 Kunst- und Kulturinstitutionen in über 50 Städten in Deutschland und Österreich DIE VIELEN und zeigen gemeinsames Engagement gegen den “Kulturkampf von rechts” und für eine offene und diverse Gesellschaft. Am 8. und 9. Mai 2020 fanden zum 75. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung Europas vom NS-Faschismus und zum 70. Geburtstag der Europäischen Union glänzende Aktionstage statt. Gemeinsam mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano fordern DIE VIELEN, dass der 8. Mai gesetzlicher Feiertag wird. Außerdem erneuern sie den Appell für ein offenes Europa. Anlässlich des dreijährigen Jubiläums diskutieren DIE VIELEN am HAU Hebbel am Ufer. In einem Eingangsstatement greifen Philine Rinnert und Holger Bergmann als Mitbegründer*innen und Vorstand des DIE VIELEN e.V. die Frage “Was tun?” aus der jetzigen Perspektive auf. Schließlich werden in der aktuellen Pandemie gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und globale Menschenrechtsverletzungen wie unter einem Brennglas sichtbar. Was bedeutet der Slogan “Solidarität statt Privilegien” oder “Die Kunst bleibt frei! ” in einer solchen Situation? Was können wir gegen das grassierende Verschwörungsvirus tun? How to take care? Diese und andere Fragen besprechen Aktive und Unterstützer*innen der VIELEN am 17. Juni für #HAUonline u.a. mit Amelie Deuflhard, Annemie Vanackere, Fanni Halmburger (She She Pop), Carina Book, Milo Rau und Carsten Brosda in Gesprächen mit Alexander Karschnia (andcompany&Co.). Anschließend diskutieren Priya Basil, Margarita Tsomou und Max Czollek die alte neue Frage: WAS TUN?!

05.11.2019

Hannah Arendt Gespräch: Von alternativen Fakten und Filterblasen. Wie demokratisieren wir das Digitale?

7.11.2019 19.00 Uhr
Schwanenburg | Wunstorfer Straße 14 | 30453 Hannover

zu Gast: Alexander Karschnia (andcompany&Co.), Otis Sotek (Fake Youth), Annalena Pienefisch (Fake Youth)

Hass im Netz ist digitale Gewalt! Die Ursachen: Wut über politische Entscheidungen, Unwissenheit, Angst vor gesellschaftlichen Veränderungen. Oder Neid und Langeweile. Freiheiten brauchen Regeln. Und neue Freiheiten brauchen offenbar neue Regeln. Warum meinen so viele Menschen, dass im Internet andere Regeln gelten als im real life? Wie mischen wir uns ein, um den politischen Diskurs im Netz nicht den Lügnern, Wütenden und Hassenden zu überlassen?
In Zeiten von Alternativen Fakten und „Filterblasen“ sind Hannah Arendts Beschreibungen totalitärer Propaganda bedrückend aktuell: „Nichts ist wahr, alles ist möglich.“

 

07.10.2019

LITTLE RED (PLAY): HERSTORY im Deutschlandfunk

Das Hörspiel zu little red (play): herstory läuft am 10.10.2019 um 22.03 Uhr im Deutschlandfunk.

Was tun Kommunisten und Kommunistinnen nach dem Ende der Geschichte? Nicola Nord sammelte Dokumente und Materialien von Anhängern der letzten großen Utopie des 20. Jahrhunderts und formt daraus das Doku-Märchen einer Vergangenheit, die unsere Zukunft hätte sein können. Aus der interstellaren Perspektive des 3. Jahrtausends blickt sie zurück auf die Zeit der großen politischen Utopien. Sie schafft Raum für das, was dem Schweigen nach dem Scheitern gesellschaftlicher Alternativen folgt: Der Beginn neuer Geschichten.

Weitere Informationen hier.

12.05.2019

Buchvortellung: Everything And Other Performance Texts

Am Sonntag, den 12.05.2019/ HAU1 18h wird Im Rahmen des Theatertreffens das neue Buch „Everything And Other Performance Texts“ des US-amerikanischen Theaterwissenschaftlers Matt Cornish vorgestellt. Der Band enthält Originaltexte von andcompany&Co. (little red (play):’herstory‘ und Mausoleum Buffo), GOB SQUAD, Rimini Protokoll, She She Pop und Showcase Beat Le Mot.

04.04.2019

Die Kunstfreiheit in Gefahr? - Die Rote Kulturcouch #3

Es scheint, dass Künstler*innen immer öfter unter Beschuss geraten, der vom Shitstorm bis hin zu Morddrohungen reicht. Parallel dazu drohen wichtige Finanzierungen wegzufallen. Berlin gerät dabei zum Zufluchtsort für diejenigen, die ihren Job in ihren Heimatländern nicht mehr sicher und frei ausüben können. Auf der anderen Seite wehren sich Kulturschaffende gegen diese Entwicklung. Eine Erklärung DER VIELEN fand im letzten Jahr eine breite öffentliche Resonanz. Ist die Kunstfreiheit also in Gefahr?

Der Kultursenator Klaus Lederer diskutiert mit dem Autor, Performer, Theaterwissenschaftler Alexander Karschnia und Esra Küçük, Mitglied im Direktorium des Maxim Gorki Theaters.

10. April 2019 | 19.00 Uhr
Münzenbergsaal (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin)

Das MÜNZENBERG FORUM BERLIN lädt alle Freunde, Interessierten und Neugierigen herzlich ein und bittet ausdrücklich um Weiterverbreitung dieser Ankündigung.

Der Eintritt ist frei!

münzenbergforum.de

facebook.com/event

10.01.2019

Zeitmaschine: Little red play!

Mit “little red (play): ‘herstory‘” machte andcompany&Co. im Jahr 2006 die internationale Theaterszene auf sich aufmerksam, im März 2019 ist das Stück zum ersten mal seit 8 Jahren wieder auf der Bühne zu sehen (HAU3, Berlin): In ihrem Doku-Märchen von Rotkäppchen als sozialistischer West-Pionierin reisten sie zurück in die Zeit der großen Utopien. 30 Jahre nach dem Mauerfall steigen sie noch einmal für uns in die Zeitmaschine, um zu fragen: Was bleibt von der Ideologie, die das 20. Jahrhundert durcheinanderwirbelte? Was offenbart der Blick zurück nach vorn? In einem dichten, poppigen Remix aus Text, Bild und Musik trifft John Lennon auf Wladimir I. Lenin und Walter Benjamin auf Walter E. Disney. Run again, little red!

09.11.2018

Berliner Erklärung der Vielen

Heute am 9. November startet die Kampagne der ERKLÄRUNG DER VIELEN mit Pressekonferenzen und Veröffentlichungen in Düsseldorf, Hamburg, Dresden und Berlin.

Regional, wie hier in Berlin schließen sich gerade Kulturinstitutionen zusammen und schaffen mit der Unterzeichnung der ERKLÄRUNG DER VIELEN regionale Foren für den Erfahrungsaustausch im Hinblick auf die Gefährdung der Kunstfreiheit und die in Fragestellung der Grundlagen unseres demokratischen Zusammenlebens durch einen völkisch nationalen Autoritarismus. Über 140 Kulturinstitutionen haben bislang allein die BERLINER ERKLÄRUNG DER VIELEN verbindlich gezeichnet und setzen sich somit für Zusammenhalt, gegen Rassismus und für eine solidarische Gesellschaft ein. Den Wortlaut der Berliner Erklärung und die bisheriger Unterzeichner*innen finden
sie hier

Die Kampagne setzt damit ein deutliches Signal gegen rechtspopulistische und völkisch-nationale Strömungen. Die Aktiven aus dem Kunst – und Kultusbereich initiieren gezielt den Dialog mit Mitwirkenden, Mitarbeiter*innen, Publikum wie Besucher*innen über die gesellschaftspolitische Verantwortung der Kultur und setzen sich für eine offene, demokratische Fortentwicklung unserer Gesellschaft ein.

Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei! bildet das Motto für die vielschichtige Kampagne, die sich ab heute bundesweit ausbreitet und auf eine Selbstaktivierung von Netzwerken in der Kultur setzt, um gegen Diskriminierung und für die Kunstfreiheit aktiv zu werden.
Es sind gemeinsame Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen geplant, wie im Mai 2019 bundesweite Glänzende Demonstrationen der Kunst und Kultur gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen.

Die BERLINER ERKLÄRUNG DER VIELEN ist Teil einer bundesweiten Kampagne des Vereins DIE VIELEN e.V., die heute am 9. November 2018 startet.
Zusätzlich können ab heute Einzelpersonen die Erklärung der Vielen unterstützen und über die Internetseite www.dievielen.de ihre Verbundenheit zu der Kampagne bekunden.

25.05.2018

Aufruf zur glänzenden Demonstration

andcompany&Co. als eine unter den Vielen rufen zur „glänzenden Protestdemo“ anlässlich der Großdemonstration von AfD und weiteren rechtsextremen Gruppen am 27.05.2018 in Berlin auf.
Die Vielen, der Zusammenschluss von Künstler*innen der darstellenden Künste, setzen mit  der glänzenden Demo ein Zeichen für eine gleichberechtigte, offene und radikal demokratische Gesellschaft. Beginn: 11 Uhr; Start: Weinberg-Park; Redebeitrag von Alexander Karschnia vorgetragen von Nina Kronjäger um 11:42 Uhr
Koalition der Freien Szene

 

15.02.2018

Lachen und Politik: Wie wir den Faschismus des postfaktischen Zeitalters bekämpfen sollten

„Die AfD im Bundestag, Hetze im Netz an der Tagesordnung. Sollte uns das Lachen vergehen, ist der Kampf gegen den Faschismus verloren? Nein, denn Affekte sind gut, auch in postfaktischen Zeiten. Der Theatermacher und Berliner Gazette-Autor Alexander Karschnia holt aus und schlägt zu: Gegen sinnlose Ideologiekritik, billige Affekt-Hascherei und den soldatischen Mann. Ein Appell für einen aktiven, affektiven, affirmativen Antifaschismus.“
Berliner Gazette, 01.02.18

29.01.2018

Berliner Zeitung über Colonia Digital

„Kann es im großen Freiraum des Netzes überhaupt Kontrolle geben? Ist kontrollieren dasselbe wie beherrschen? Ist unser Kopf die einzige Mitte? Und was nützt alle digitale Kommunikation, wenn die analoge Welt so unberührt ungerecht bleibt wie je? Gute Fragen, mit denen die drei sich immer tiefer in den wabernden Netzkraken hinein robben und ihm langsam, redend von innen her Kontur geben.“
Doris Meierhenrich/ Berliner Zeitung